
„Pinscher-Dobermann-Mischling“ — das hat Hündin Luna aus Mühldorf am Inn nun schriftlich und kann darüber sehr froh sein. Denn so kann sie bei ihrer Familie bleiben. Vor Wochen sah es noch anders aus: Das städtische Ordnungsamt war davon ausgegangen, dass es sich bei Luna um einen „Kampfhund“ handelt und hatte die Vorlage eines Wesenstests bis Ende Oktober verlangt. Die Besitzer riefen im Eilverfahren das Verwaltungsgericht München zu Hilfe, dem es mit einem Hinweis gelang, die felsenfeste Überzeugung der Behörde, es handele sich um einen „Kampfhund“, zumindest zu erschüttern. Es erging daraufhin der Bescheid, der den Haltern auftrug, ein Rassegutachten erstellen zu lassen. Und nachdem jetzt der Sachverständige unmissverständlich ausführte, nicht nur Hündin Luna, sondern auch ihre Eltern und Großeltern könnten nach seiner Auffassung keiner Rasse aus der gesetzlichen „Kampfhund“-Liste entstammen, ist der Rechtsstreit erledigt1.
In zwei weiteren Verfahren der vergangenen Woche ging es im weitesten Sinne um die Frage, inwiefern Hunde in verkehrsrechtlichen Belangen eine Art „Indikatorfunktion“ erfüllen können.
In Großburgwedel wurde ein 88-jähriger Autofahrer vom Vorwurf der Unfallflucht freigesprochen, nachdem ein Gutachter Zweifel äußerte, ob die Kollision mit dem gegenerischen Fahrzeug auch wahrnehmbar gewesen sein musste. Für den Angeklagten ein klarer Fall, denn er äußerte sich demgemäß, dass nicht nur er vom Unfall nichts mitbekommen habe, sondern ganz offenbar auch sein Hund, der in seiner Box im Laderaum „geschnarcht habe“2.
Eingestellt wurde das Strafverfahren gegen einen wütenden Falschparker in Görlitz, der einen Hundehalter beleidigt hatte. Der Tierfreund hatte sich daran gestört, dass das Auto auf dem Gehweg stand. Einer seiner beiden Hunde sei sehr sensibel und habe zu bellen begonnen, als er an dem parkenden Fahrzeug vorbeigehen musste. Das Gericht wertete die Gefährdung des Tierwohls hier wohl als nicht allzu gravierend3.

- Oberbayerisches Volksblatt vom 14. Dezember 2024. ↩︎
- Hannoversche Allgemeine vom 9. Dezember 2024. ↩︎
- Sächsische Zeitung vom 9. Dezember 2024. ↩︎
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