
Ein Strafprozess, der wohl in einiger Hinsicht Thema werden wird, befindet sich derzeit in Halle in Vorbereitung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Frau aus Bad Lauchstädt, die dort im Ortsteil Delitz am Berge bis Ende 2024 eine Hundepension betrieben hat. 119 verwahrloste und teilweise kranke Hunde sind dort sichergestellt und in Tierheime verbracht worden. Die wegen Betrugs vorbestrafte Beschuldigte soll außerdem rund 20.000 Euro an Hundesteuer hinterzogen haben. Im März erwartet sie zudem noch eine Verhandlung über einen Strafbefehl, den sie wegen Tierquälerei zwischen September 2022 und März 2023 in einer ähnlichen Tierpension in Salzatal–Bennstedt erhalten hatte. Der Betrieb jeglichen Gewerbes ist ihr seit 2020 untersagt1.
In Freital wollte ein Hundebesitzer zwar Hundesteuer entrichten, aber nicht so viel, wie es die örtliche Satzung verlangte. Mit Hilfe seines Tierarzts deklarierte er daher seinen American Staffordshire Terrier als „Boxer-Mischung“, um so die Steuerforderung von 480 Euro jährlich auf ein Achtel zu reduzieren. Das Amtsgericht Dresden verurteilte ihn zu 40 Tagessätzen à 15 und den Tierarzt zu 30 Tagessätzen à 80 Euro2.
Eingestellt wurde in Unna das Verfahren gegen den 29-jährigen Halter eines American Bully3 aus Bönen. Zwar hatte sein Hund einer Frau eine schwere Handverletzung zugefügt. Der Angeklagte wandte jedoch ein, die 63-Jährige hätte sich zu seinem Hund heruntergebeugt und diesen gestreichelt, während sie ihren eigenen kleineren Hund auf dem Arm gehalten hatte. Mit Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe von 1.000 Euro ist die Sache erledigt4.

- Mitteldeutscher Rundfunk vom 20. und 25. Januar 2025. ↩︎
- Dresdener Neueste Nachrichten vom 20. Januar 2025. ↩︎
- Wobei hier wohl die Staatsanwaltschaft fälschlich von einem American Staffordshire ausgegangen war. ↩︎
- Westfälische Allgemeine vom 24. Januar 2025. ↩︎
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