Tierquälerei wegen Arztwahl? | SchochenWau 03/2024

Tragödie zur Nachtzeit | Bild von Sven auf Pixabay
Tragödie zur Nachtzeit | Bild von Sven auf Pixabay

Von einem sehr traurigen Fall aus Duisburg weiß der Fernsehsender RTL zu berichten: Hier war ein Dinslakener Ehepaar wegen Tierquälerei zunächst zu einer Geldstrafe verurteilt worden, die im Berufungsverfahren nun halbiert worden ist. Das Gericht wirft den Eheleuten vor, ihrem eigenen Hund die notwendige tierärztliche Hilfe versagt zu haben. Die Mischlingshündin sollte nachts in einer Tierklinik behandelt werden. Als dort allerdings Vorkasse verlangt wurde, wollte die Angeklagte zu einer anderen Klinik fahren. Auf der Fahrt ist die Hündin sodann gestorben.

Zu 100 und 120 Tagessätzen (jeweils à €100,-) sind zwei Vorstands-Mitglieder des Tierschutzvereins Castrop-Rauxel verurteilt worden. Das Gericht wirft ihnen die Unterschlagung des Mischlingshundes „Merlin“ vor, den sie im Sommer 2020 in ihre Obhut genommen hatten, weil sich seine Halterin ins Krankenhaus begeben musste. Wie die Dattelner Morgenpost ausführlich berichtet, wurde bei dem Tier in dieser Zeit ein Tumor entdeckt und eine tierärztliche Behandlung veranlasst. Als sodann die Halterin den Hund wiederhaben wollte, verweigerten die Angeklagten die Herausgabe. Auch nachdem die Halterin einen gerichtlichen Titel erwirkt hatte, blieben sie bei ihrer Haltung, die sie mit Tierschutzgesichtspunkten begründeten. Als schließlich der Gerichtsvollzieher im Tierheim stand, bekam er zu hören, Merlin sei entlaufen.
Der Hund ist nicht mehr aufgetaucht, die Halterin zwischenzeitlich gestorben. Die Angeklagten werden in Berufung gehen.

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